Eine ausgefeilte Holzkonstruktion deren Gefache nur mit Eichenstaken, Weidengeflecht und mit Strohlehmbewurf ausgefüllt wurden. Diese Kombination aus Holz und Lehm hat sich über Jahrhunderte bewährt und ist es Wert, erhalten und geschützt zu werden.
Leider sind viele dieser alten Häuser durch die Verwendung falscher Bau- und Dämmstoffe schwer geschädigt oder zerstört worden.
Im Fachwerk arbeiten Holz und Putz durch die Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen wesentlich stärker als in Häusern aus Beton.
Starre Baustoffe wie zementgebundene Mörtel und Putze haben im Fachwerk nichts zu suchen.
Durch die Verwendung dieser Baustoffe kann das Fachwerk nicht mehr atmen, die Feuchtigkeit wird eingeschlossen und als Folge davon wird das Holz geschädigt.
Wolfgang Lenze beschreibt es in seinem Fachbuch: Fachwerkhäuser- restaurieren-sanieren-modernisieren so:
"Zement am Fachwerkhaus ist für die Balken wie Karies für die Zähne!"
Deshalb sollten im Fachwerkhaus bei der Restaurierung und Sanierung nur flexible Baustoffe die diese Schwankungen mitmachen eingesetzt werden.
Ein atmungsaktiver Wandaufbau ist in einem Fachwerkhaus absolut wichtig.
Die Kombination aus Holz und Lehm gehört im Fachwerkbau zusammen.
Lehm ist flexibel, atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend und holzkonservierend.
Alte Ausfachungen sind oftmals noch intakt und lassen sich durch die richtige Wahl der Baustoffe fachgerecht wieder herstellen oder instandsetzen.
Es ist weitaus günstiger vorhandene und intakte Bausubstanz zu erhalten und zu restaurieren. Es spart Zeit, Mühe, Entsorgungskosten und die Kosten für den Neuaufbau.
Ist eine Neuausfachung dennoch notwendig, kann diese sehr gut mit Lehmsteinen ausgemauert werden. Historische Techniken sind bei einer Neuausfachung häufig zeitaufwändiger.
Unser Bestreben ist es, vorhandene noch intakte Bausubstanz möglichst zu erhalten und wieder aufzubauen.